Wie sinnvoll ist die Umwandlung von Strom aus erneuerbaren Energien in grüne Fernwärme? Eine Kooperation zwischen 50Hertz und den Stadtwerken Rostock zeigt auf, wie eine Power-to-Heat-Anlage einen volkswirtschaftlichen und ökologischen Nutzen erzielen kann.
Mit dem Strommarktgesetz 2017 hat die Bundesregierung die Rahmenbedingungen angepasst, um bis 2030 den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch auf 65 Prozent zu erhöhen.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf einem Ausbau der Stromnetzinfrastruktur, insbesondere im Höchstspannungsbereich. Durch den Ausstieg aus der Atomenergie werden in den nächsten Jahren viele Großkraftwerke in Süddeutschland wegfallen. Sie sollen durch Offshore-Windkraft in der Nord- und Ostsee sowie durch Onshore-Windkraft an windreichen nord- und mitteldeutschen Standorten ersetzt werden. Auch ein weiterer Ausbau von Photovoltaikkapazitäten auf Frei- und Dachflächen ist nach Aufhebung des Solardeckels vorgesehen.
Ergänzend sollen sich mittelfristig sogenannte Power-to-X-Technologien in das Energiesystem integrieren. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen lassen sich wegen unterschiedlicher Genehmigungs- und Bauprozesse die erforderlichen Stromleitungsprojekte nicht in der gleichen Geschwindigkeit umsetzen wie der Bau neuer Erzeugungsanlagen. Dadurch ergibt sich für bestimmte Zeiträume immer ein regionaler Stromüberschuss, der dann sinnvollerweise in eine andere Energieform - zum Beispiel Wärme - überführt wird anstatt die Anlagen abzuregeln. Beim Bau von neuen Stromübertragungsleitungen ist aufgrund umfangreicher Beteiligungs- und Planungsverfahren sowie zu erwartender gerichtlicher Einsprüche mit Zeithorizonten von zehn Jahren oder mehr zu rechnen.
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