Für viele Energieversorgungsunternehmen (EVU) ist die Kooperation mit Start-ups oder sogar eine Beteiligung an diesen ein reizvolles Gedankenspiel: Sie bieten Innovationen und ein frisches Denken für das eigene, oft eher schwerfällige Unternehmen.
Ganz so einfach ist es aber nicht, denn damit Energieunternehmen wirklich von Start-ups profitieren können, gilt es viele Details zu beachten.
Die Digitalisierung und technische Innovationen aus Forschung und Entwicklung bieten Energieversorgern zahlreiche neue Möglichkeiten, ein tieferes Kundenverständnis zu erhalten, um darauf aufbauend ganz neue Dienstleistungen anbieten zu können. Um aus diesen Möglichkeiten aber tatsächliche Lösungen zu entwickeln, fehlt ihnen oft die Innovationskraft. Zu sehr liegt der Fokus darauf, technische Dienstleistungen unterbrechungsfrei anzubieten und Risiken zu vermeiden. Diese Haltung entstand vornehmlich durch die komplexen regulatorischen Vorgaben, die EVU einhalten müssen. Ein weiteres Hemmnis für Innovationen sind die eigenen, starren Strukturen. Nicht zuletzt ist den EVU häufig auch nicht klar, für welche spezifische Herausforderung sie auf welchem Weg eine innovative Lösung finden wollen. Die Folge dieser fehlenden konkreten Parameter: Die Lösungsideen bleiben zu unspezifisch und bringen das Unternehmen nicht weiter.
Die Hoffnung: „Irgendwie profitieren“
Das ist der Grund, warum EVU vermehrt mit Start-ups zusammenarbeiten wollen. Die Hoffnung: Durch die Zusammenarbeit irgendwie von neuen innovativen Lösungen profitieren zu können. Die Zusammenarbeit mit EVU ist auch für Start-ups durchaus attraktiv. Neben Kundenkontakten und einem etablierten Marktangang verfügen Energieunternehmen in der Regel auch über eine hohe Finanzkraft. Genau diese Stärken fehlen den meisten Startups. Auf den ersten Blick erscheint eine solche Kooperation für beide Seiten daher sehr sinnvoll und einfach umsetzbar. Auf den zweiten Blick entpuppt sich die Situation aber als deutlich komplexer…
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