Bei einkommensschwachen Haushalten ist der Anteil jener, die Öl und Gas als Heizenergie nutzen, mit 84 Prozent höher als bei wohlhabenden Haushalten (76 Prozent). Diese Menschen leben zudem oft in schlecht gedämmten Gebäuden, was den Energiebedarf zusätzlich steigert.
Aus dem großen Sanierungsbedarf ergibt sich ein sozialer Konflikt. Einkommensschwache Mieterinnen und Mieter, die keinen Einfluss darauf haben, wie sie heizen oder ob die Fenster dicht sind, müssen von der Politik auf dem Weg zur Wärmewende unterstützt werden. Das gilt auch für Hauseigentümer mit wenig Vermögen, die aus eigenen Mitteln keine energetische Sanierung bezahlen können.
Die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz hat gezeigt, wie stark das Thema klimafreundliches Wohnen und Heizen emotionalisiert und mit welchen finanziellen Sorgen es verbunden ist. Die zunächst fehlende soziale Flankierung in dem Gesetz hatte dazu geführt, dass rationale Ängste aufkamen, aber auch gezielt irrationale Ängste von der fossilen Lobby geschürt werden konnten. Wir als VdK haben damals erfolgreich eine sozial gestaffelte Förderung sowie Ausnahmeregelungen für soziale Härten durchgesetzt. Wenn jetzt diese Förderinstrumente wieder infrage gestellt werden, drohen alte Wunden aufzubrechen.
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