Trotz fertigen Konzepts und vorliegender Machbarkeitsstudie hängt das von Mainova und den Kraftwerken Mainz-Wiesbaden (KMW) geplante Wasserstoffverteilnetz für die Rhein-Main- Region in der Warteschleife. e|m|w-Redakteurin Michaela Tix sprach im Juli mit Dr.
Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova, und Dr. Oliver Malerius, KMW-Vorstand, über den aktuellen Projektstand sowie die zentralen Herausforderungen für kommunale Unternehmen im Wasserstoffhochlauf – darunter fehlende regulatorische Rahmenbedingungen, ein ausstehender Kosten-Allokationsmechanismus, das noch nicht verabschiedete Kraftwerkssicherheitsgesetz und unklare Perspektiven für zukünftige Wasserstoffimporte.
e|m|w: In einem Projektkonsortium planen Sie den Bau eines Wasserstoffverteilnetzes in der Rhein-Main-Region. Dazu wurde eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Was sind die wichtigsten Ergebnisse, welche Trassenlänge erscheint wirtschaftlich?
Malerius: Nach Prüfung der Wasserstoffbedarfe im Rhein-Main-Gebiet und angrenzenden Regionen bis nach Bayern haben wir eine Trassenlänge von 210 Kilometer identifiziert. Diese ist allerdings wirtschaftlich so nicht realisierbar. Deswegen haben wir uns für ein 120 Kilometer langes Startnetz entschieden, das zunächst ab 2030 die ersten Ankerkunden versorgen könnte. Dabei handelt es sich nicht um Umwidmungen, sondern komplett um den Bau neuer Trassen. Die zweite Ausbaustufe von „Rh2ein-Main Connect“ ab 2035 würde nochmals 90 Kilometer umfassen. Die Netzhydraulik ist bereits bestimmt, ein Kostenmodell aufgebaut, somit sind wir schon recht konkret unterwegs und müssen jetzt in die Details der Trassenplanung gehen. Die Aufspeisung durch das Kernnetz ist von zwei Seiten möglich, einerseits durch die Pipeline „Flow“ der Gascade, andererseits über die „H2ercules“ der OGE.
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